Warum ich den Begriff „ganzheitliche Zahnmedizin“ kritisch sehe
Ganz ehrlich: „Ganzheitlich“ sollte in der Medizin selbstverständlich sein. Jeder gute Arzt und jede gute Zahnärztin denkt den ganzen Menschen mit – Anamnese, Medikamente, Vorerkrankungen, Lebensumstände. Deshalb halte ich das Etikett „ganzheitlich“ oft für irreführendes Marketing.
Was mich stört:
- Der Begriff ist unscharf und wird unterschiedlich ausgelegt.
- Er vermischt mitunter seriöse Zahnheilkunde mit esoterischen Versprechen.
- Er schafft falsche Erwartungen und lenkt vom Wesentlichen ab: evidenzbasierte, sorgfältige Medizin.
Was Sie bei mir stattdessen bekommen (ohne Buzzword, aber mit Substanz):
- Gründliche Anamnese & Medikationscheck – z. B. Blutverdünner, Bisphosphonate, Allergien.
- Blick auf Systemerkrankungen – etwa die wechselseitige Beziehung zwischen Diabetes und Parodontitis.
- Kiefergelenk & Muskulatur – Bruxismus, Haltung, Stress; Schienentherapie nur, wenn sie sinnvoll ist.
- Atmung & Schlaf – Screening auf Schnarchen/OSA und Zusammenarbeit mit HNO/Schlafmedizin.
- Ernährung & Reflux – Erosionen erkennen, beraten, wirksam behandeln.
- Lebensphasen mitdenken – Schwangerschaft, Senioren, Sport, Beruf.
- Interdisziplinär arbeiten – enge Abstimmung mit Hausärzten, Kardiologie, MKG/Implantologie, Physio.
- Materialwahl mit Augenmaß – bewährte, biokompatible Werkstoffe; keine fragwürdigen „Tests“, keine Panik-Rhetorik.
Kurz: Ich lehne das Label ab – nicht die Haltung. Ich praktiziere Zahnmedizin, die den ganzen Menschen ernst nimmt: wissenschaftlich, vernetzt, verantwortungsvoll. Ohne Modewörter. Mit Wirkung.
Ganzheitliche Zahnmedizin – weil der ganze Mensch zählt
In meiner Arbeit als Zahnarzt geht es mir eben nie nur um einzelne Zähne, sondern immer um den gesamten Menschen. Schon während meines Studiums habe ich viele Kurse gemeinsam mit Humanmedizinern besucht und mir dadurch ein fundiertes Wissen in der Allgemeinmedizin angeeignet. Dieses Wissen nutze ich bis heute – nicht, weil „ganzheitliche Zahnmedizin“ gerade im Trend liegt, sondern weil es für mich selbstverständlich ist.
Zähne stehen in enger Verbindung zum gesamten Körper. Erkrankungen im Mund können den Organismus beeinflussen – und umgekehrt können allgemeine Erkrankungen ihre Spuren in der Mundhöhle hinterlassen. Genau deshalb schaue ich bei jeder Behandlung über den Tellerrand hinaus: Ich sehe nicht nur den Zahn, sondern den Menschen dahinter.
So entsteht eine Zahnmedizin, die nachhaltig wirkt und Patienten das gute Gefühl gibt, in allen Aspekten ihrer Gesundheit ernst genommen zu werden.